Anamnese
Der im Jahr 1962 geborene Patient stellt sich erstmalig im September 2020 in der Praxis vor. Seine seit vielen Jahren bestehende Psoriasis habe sich fortwährend verschlechtert, daher hat er jetzt die Praxis gewechselt und erhofft sich rasche Hilfe.
Die Erstdiagnose der Psoriasis erfolgte bereits im Jahr 1991 im Alter von 31 Jahren, spezifisch Psoriasis vulgaris. Er berichtet, dass er seit Jahrzehnten unter dem Stigma der Hautveränderungen leide. Dies hätte ihn auch bei der Partnerwahl beeinträchtigt und allgemein zu sozialem Rückzug geführt. Er lebe allein.
In seinem Beruf als Versicherungsvertreter hat er zahlreiche Kundenkontakte. Er versucht daher, die Hauterscheinungen unter langer Kleidung zu verbergen.
Vortherapien bestanden aus einer Vielzahl topischer Anwendungen (unter anderem Vitamin-D3-Analoga und Tacrolimus-Salbe), allerdings sei nie eine vollständige Abheilung erreicht worden. Dem Patienten wurde auch eine Phototherapie mit UV-B-Strahlung (NB-UV-B, drei Behandlungen pro Woche für zwei Monate) verordnet. Die zahlreichen Termine waren mit seiner Berufstätigkeit schwer zu vereinen gewesen. Darüber hinaus zeigte sich auch hier eine schwache Wirksamkeit.
Ausserdem berichtet der Patient von einer Therapie mit Methotrexat (MTX). Darunter habe er allerdings starke Kopfschmerzen entwickelt und er fühlte sich erschöpft. Auch MTX habe zu keiner deutlichen Verbesserung des Hautbilds geführt, sodass er die Einnahme abgebrochen habe.
Seit ca. fünf Jahren manifestierten sich Psoriasisläsionen am Haaransatz, welche den Patienten besonders stark belasten, da sie sich nicht durch Kleidung verbergen lassen. Dies habe ihn so deprimiert, dass er abends nur noch mit einem Bier und Chips auf der Couch sässe. Seine Gewichtsprobleme hätten sich dadurch im Laufe der Zeit ebenfalls verstärkt.
Seit Kurzem stellt er jetzt auch noch Veränderungen an den Nägeln fest, besonders an der Grosszehe. Er fürchtet berufliche Nachteile im Kundenkontakt durch die sichtbaren Veränderungen.